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Über uns

Der Betreuungsverein im Landkreis Schwäbisch Hall e.V. wurde am 23.09.1992 gegründet und betreibt seit 1993 eine Geschäftsstelle in Schwäbisch Hall mit zwei hauptamtlichen Mitarbeitern. Wir bestehen derzeit aus 90 natürlichen und juristischen Mitgliedern. Unser Verein ist als gemeinnützig und wohltätig anerkannt und arbeitet überkonfessionell.

Wir sind ein vom Land Baden-Württemberg anerkannter und geförderter Betreuungsverein. Vom Landkreis Schwäbisch Hall werden wir ebenfalls gefördert und unterstützt. Wir sind Gründungsmitglied des Evangelischen Landesverbandes für das Betreuungswesen beim Diakonischen Werk Württemberg.

Weiter sind wir Mitglied der Interessensgemeinschaft der Betreuungsvereine Baden-Württemberg.

Wir sind im Bereich von gerichtlich anzuordnender Betreuung kranker und behinderter erwachsener Menschen aktiv, die Unterstützung im Sinne einer rechtsgeschäftlichen Vertretung benötigen. Hierzu werden in geeigneten Fällen freiwillige Bürger als ehrenamtliche Betreuer vermittelt. In anderen Fällen stellen sich die hauptamtlichen Mitarbeiter als Vereinsbetreuer zur Verfügung. Diese übernehmen auch Aufgaben als Verfahrenspfleger und Ergänzungsbetreuer.


Unsere Mitarbeiter in unserer Geschäftsstelle sind

F rau Judith Hauser
Dipl. Sozialpädagogin

Vereinsbetreuerin

Telefon 0791 / 755-7291

Herr Michael Köhler
Dipl. Sozialpädagoge

Vereinsbetreuer und Geschäftsführer, zuständig für Ehrenamtlichen- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon 0791 / 755-7480

Geschäftsstelle
Marktstr. 10
74523 Schwäbisch Hall

E-Mail:

Unser Vorstand besteht aus folgenden Mitgliedern

Herr Christoph Holl
Regionalleiter der Samariterstiftung, Vorstandsvorsitzender

Herr Bernd Feucht
Heimleiter Graf-Pückler-Heim e.V. Gaildorf, stellvertretender Vorstandsvorsitzender

Frau Hildegard Dörr
Rechtsanwältin, vertritt das Katholische Dekanat

Herr Gerald Diem
Sozialdezernent, vertritt den Landkreis Schwäbisch Hall

Herr Alfred Leberle
ehrenamtlich engagierter Bevollmächtigter, Stimpfach



25 Jahre Betreuungsverein im Landkreis Schwäbisch Hall e.V.

Rede des Landrats Gerhard Bauer anlässlich der Mitgliederversammlung 2017 mit Jubiläumsveranstaltung:

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ein Jubiläum ist wie ein Aussichtspunkt auf einer langen Wanderung. Man schaut auf die bereits bewältigte
Strecke, also auf das Geleistete, zurück. Man reflektiert seinen aktuellen Standpunkt, holt sich ins Bewusstsein, was man geschafft hat und freut sich über den bisherigen Erfolg. Der eigene Standort mit der guten Aussicht wirkt wie eine Belohnung für die zurückliegenden Mühen. Man gibt sich damit aber nicht zufrieden, sondern schaut nach vorne - auf den weiteren Weg mit neuen Aussichten. Und am besten ist das alles, wenn man diesen Weg auch gerne geht. Wenn man für die eingebrachte Zeit und Mühe nicht nur zufrieden um sich schauen kann, sondern wenn man dafür auch Anerkennung und Wertschätzung erfährt.

Der Betreuungsverein im Landkreis Schwäbisch Hall leistet seit 25 Jahren eine ganz hervorragende Arbeit. Und er hat nicht nur als Verein einen stattlichen Weg zurückgelegt, sondern seine Mitglieder und Mitarbeiter sind auch selbst wichtige und unverzichtbare Wegbegleiter für die vielen Menschen im Landkreis, die einer gesetzlichen Betreuung bedürfen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, mit diesem Bild grüße ich Sie alle bei ihrer heutigen Mitgliederversammlung des Betreuungsvereins im Landkreis Schwäbisch Hall, die besonders auch das diesjährige 25. Jubiläum des Vereins in den Fokus stellt. Ich grüße hierzu Herrn Vorsitzenden Wolfgang Engel und die aktiven wie ehemaligen Mitglieder des Vorstands, Herrn Geschäftsführer Michael Köhler,alle Vereinsmitglieder und Mitarbeiter sowie alle Gäste des heutigen Abends.

Meine Damen und Herren, eine Wanderung fällt leichter, wenn der Wanderweg schon angelegt ist, wenn Steine aus dem Weg geräumt und die Pfade schon ausgetreten sind. Dies alles war in den Anfängen des Vereins aber nicht gegeben. Ganz im Gegenteil, es musste hier regelrecht „Pionierarbeit“ geleistet werden. Der Weg musste gesucht und verlässlich ausgebaut werden. Natürlich mussten auch viele Weggefährten gefunden werden. Und ich weiß sehr gut, wovon ich hier spreche. Denn als damaliger Sozialdezernent habe ich 1992 im Rems-Murr-Kreis den dortigen Betreuungsverein selbst mit aus der Taufe gehoben. Grundlage für die Vereinsgründungen war das Betreuungsgesetz, das am 1. Januar 1992 in Kraft trat. Dieses Gesetz beinhaltete weitreichende Verbesserungen für die betroffenen Menschen. Es sollte ihre Rechte stärken, ihre Selbstbestimmung und Individualität fördern und die Eingriffe in ihre Rechtsstellung auf das unbedingt Erforderliche beschränken.

Als Folge des Betreuungsgesetzes hat das Sozialministerium Baden-Württemberg dann Ende März 1992 Richtlinien über die Förderung von Betreuungsvereinen verabschiedet. Auf dieser Basis wurde dann am 23. September 1992 der „Betreuungsverein im Landkreis Schwäbisch Hall“ gegründet. Damit gehörte unser Landkreis zu den ersten Kreisen im Regierungsbezirk Stuttgart, die einen solchen Verein ins Leben gerufen haben.

Ich gratuliere zu diesem 25-jährigen Jubiläum, auch im Namen des Kreistags und der Landkreisverwaltung, und bin froh, dass wir schon so lange auf die Arbeit unseres Betreuungsvereins bauen können.

Sinn und Zweck des Vereines ist es laut Satzung, „bei der gesetzlichen Betreuung von körperlich, geistig und/oder seelisch behinderten Menschen sowie psychisch- und/oder suchtkranken Menschen im Bereich des Landkreises Schwäbisch Hall mitzuwirken“. Dies macht er insbesondere durch die Gewinnung von ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern, durch deren Einführung und Fortbildung, durch Beratung und durch Erfahrungsaustausch. Der Verein sorgt also auch dafür, dass die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe nicht alleine gelassen werden.

Im Landratsamt Schwäbisch Hall, wo die Geschäftsstelle eingerichtet wurde, arbeiteten ab Frühjahr 1993 zwei Hauptamtliche für die Aufgaben des Vereins. Seit dieser Zeit wird über den Betreuungsverein beruflich und ehrenamtlich sehr wertvolle und absolut unverzichtbare Arbeit geleistet. Die Menschen in unserem Landkreis, die einer gesetzlichen Betreuung bedürfen, können auf eine verlässliche, engagierte und fachlich kompetente Betreuung über den Verein bauen. Umgekehrt können sich auch diejenigen, die eine Betreuung ehrenamtlich wahrnehmen, auf Unterstützung verlassen. Der Verein sorgt für Hilfestellungen und für eine gute Vernetzung zum gegenseitigen Austausch. Denn eine Betreuung wirkt sich ja auf alle möglichen Lebensbereiche aus.

In den Anfängen des Vereines haben die beiden Hauptamtlichen insgesamt 53 Betreuungen geführt, und 15 Ehrenamtliche haben insgesamt 20 Betreuungen übernommen. Die heutigen Zahlen dagegen machen die erfolgreiche Entwicklung der Vereinsarbeit besonders gut sichtbar: Im letzten Jahr 2016 kümmerten sich im Rahmen von 2 Vollzeitstellen drei Personen um 57 Betreuungen. Sage und schreibe 119 Ehrenamtliche führten insgesamt 157 Betreuungen. Das zeigt auch, dass manche Ehrenamtliche mehr als nur eine Person betreuen.

Im Verhältnis zu unserer Einwohnerzahl ist die Quote bei den ehrenamtlichen Betreuungen sehr beachtlich. Und ich bin besonders dankbar für diese sichtbare Bereitschaft, so große Verantwortung für hilfebedürftige Menschen in unserem Landkreis zu übernehmen. Denn einfach sind die Aufgaben bei der gesetzlichen Betreuung gewiss nicht. Von der Sichtung der Unterlagen über die Unterzeichnung von Heimverträgen und die Kündigung von Mietverträgen, über den Sozialhilfeantrag, den Zahlungsverkehr bis hin zur Klärung von ärztlichen Behandlungsbedarfen ist die Bandbreite enorm groß. Das erfordert von den Betreuenden viele spezielle Kenntnisse, Verhandlungsgeschick, Lebenserfahrung sowie auch viel Einfühlungsvermögen in die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen.

Es ist deshalb ein Glücksfall für uns, dass wir in diesem Bereich auf den Einsatz so vieler kompetenter Ehrenamtlicher setzen können, die sich hier persönlich so stark einbringen. Deshalb an dieser Stelle nun mein herzlichster Dank an alle, die Sie sich ehrenamtlich als gesetzliche Betreuerinnen und Betreuer engagieren und die sich für die erfolgreiche Arbeit des Vereines einsetzen. Ihre Leistungen und Verdienste in diesem Bereich schätze ich sehr.

Allen voran danke ich dem derzeitigen Vorsitzenden, Herrn Wolfgang Engel vom Diakonieverband, sowie
allen früheren Vorsitzenden, insbesondere Herrn Gottfried Loos, dem Vorsitzenden „der ersten Stunde“ des Vereins. Sie haben zusammen mit den Mitgliedern Ihrer Vorstände die positive Entwicklung des Vereins gestaltet und ihn zu einem unverzichtbaren Baustein im Gesamtgefüge des Betreuungswesens gemacht. Ganz herzlichen Dank dafür!

Ein weiteres großes Dankeschön geht an Herrn Michael Köhler, der als Diplom-Sozialpädagoge seit April 1994 hauptberuflich die Geschäftsführung des Vereins innehat. Ihre Arbeit ist äußerst lobenswert, denn Sie stehen den Ehrenamtlichen und Mitarbeitern als kompetenter und erfahrener Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite. Neben der Beratung und Fortbildung sind Ihnen die Kontaktpflege und die Anerkennungskultur besonders wichtig.

Dieses Jahr hat anlässlich des Jubiläums bereits eine gemeinsame Reise ins Elsass und nach Straßburg stattgefunden. Auch in früheren Jahren wurden bereits Reisen für die ehrenamtlichen Betreuenden nach Brüssel und Berlin organisiert. Jährlich veranstalten Sie, Herr Köhler, im Sommer ein Grillfest für die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer. Dies unterstreicht die Wertschätzung dieser Arbeit und stärkt den Zusammenhalt wie auch die Vernetzung unter den Ehrenamtlichen.

Was die Fortbildungen angeht, haben Sie, Herr Köhler, allein im Jahr 2016 12 Informationsveranstaltungen zu Vorsorgethemen durchgeführt mit insgesamt 373 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Im Schnitt sind das also über 30 Personen pro Veranstaltung, was das große Interesse und den Bedarf beweist. Herzlichen Dank für
Ihre Arbeit und machen Sie weiter so auf diesem Weg!

Meine Damen und Herren, der Betreuungsverein zählt derzeit über 90 Mitglieder aus Organisationen, Politik und Ehrenamt. Bei der Vereinsarbeit will ich auch die große Rolle der kirchlichen Organisationen hervorheben. Die Diakonie und das Katholische Dekanat haben sich von Anfang an durch ihre Vertreterinnen und Vertreter verantwortlich im Verein eingebracht und tun das bis heute. Ich begrüße es sehr, dass wir hier Partner sind und im Dienste der betroffenen Menschen sehr gut zusammenarbeiten.

Nach dem Blick zurück und dem aktuellen Stand schauen wir auf unserem Weg aber auch nach vorne. Was kommt im Bereich der Betreuung in den nächsten Jahren auf uns zu? Nun, mit Sicherheit werden wir dem demografischen Wandel begegnen müssen. Unsere Gesellschaft wird zunehmend älter, das bedeutet, es wird mehr Menschen geben, die eine gesetzliche Betreuung brauchen. Und gleichzeitig wird es vermutlich weniger Angehörige geben, die bereit und im Stande sind, eine gesetzliche Betreuung zu leisten.Die Gewinnung und Qualifizierung von zusätzlichen ehrenamtlichen Kräften wird deshalb weiterhin im Vordergrund stehen.

Eine konkrete Veränderung steht uns zum Jahresende ins Haus: Die bisherige württembergische Sonderlösung, dass Notariate als Betreuungsgerichte zuständig sind, entfällt. Ab 2018 werden dann, wie im Rest der Bundesrepublik, die Amtsgerichte zuständig. Dies wird personell und organisatorisch eine Herausforderung für die Gerichte, und damit auch für alle gesetzlichen Betreuerinnen und Betreuer. Wir müssen hier abwarten, wie sich diese neue Zusammenarbeit dann einspielt.

Finanziell braucht sich unser Betreuungsverein zum Glück keine Sorgen für die Zukunft zu machen. Denn erstens kann er aufgrund seiner ganz hervorragenden Arbeit höchstmögliche Fördermittel des Landes abrufen. Und zweitens trägt der Landkreis Schwäbisch Hall den gesamten finanziellen Abmangel des Vereins. So hat der Landkreis von 153.000 € Gesamtkosten im Jahr 2016 die 60.000 € komplett übernommen, die nicht durch Fördermittel und Erlöse aus der Fallarbeit abgedeckt waren.

Das ist nicht in jedem Landkreis so. Ganz im Gegenteil: Bundesweit haben seit 2013 28 Betreuungsvereine ihre Arbeit wegen unzureichender Finanzierung aufgeben müssen. Gerade aber die Betreuungsvereine sichern die Beteiligung des bürgerlichen Engagements im Betreuungswesen, das wir dringend brauchen.

Ich sehe uns deshalb hier in einer Vorbildfunktion. Der Landkreis Schwäbisch Hall steht an der Seite des Betreuungsvereins und sorgt dafür, dass dieser keine Kapazitäten darauf verwenden muss, seine Finanzierung zu regeln, sondern sich voll und ganz seinen Kernaufgaben widmen kann. Und das soll auch so bleiben!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich danke an dieser Stelle nochmals allen, die sich dafür stark machen, die sich persönlich dafür einsetzen, dass hilfebedürftige Menschen in unserem Landkreis eine gute und verlässliche gesetzliche Betreuung erhalten können. Ich bin unsagbar froh über diesen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft, vor allem auch, wenn diese anspruchsvolle Aufgabe freiwillig auf ehrenamtlicher Basis erbracht wird. Das Ehrenamt entlastet hier das Landratsamt als Betreuungsbehörde. Ich betrachte das aber auch auf der menschlichen Ebene als sehr gute Lösung. Ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer können sehr gut einen regelmäßigen, persönlichen Kontakt zu den Betreuten gestalten und eine Vertrauensbasis schaffen - soweit es die Gesundheit der Betroffenen ermöglicht.

In diesem Sinne wünsche ich dem Betreuungsverein alles Gute, weiterhin viel Erfolg sowie stets gute Aussichten auf seinem Weg. Allen Betreuerinnen und Betreuern wünsche ich, dass sie in dieser Tätigkeit Anerkennung und Bestätigung erhalten und dass Ihnen durch diese Arbeit so auch viel zurückgegeben wird.

Es heißt: Der Weg ist das Ziel. So wünsche ich Ihnen, dass Sie auf Ihrem Weg mit Ihren Betreuten - wie auf einer schönen Wanderung - viel Positives erfahren können.

Herzlichen Dank.

 

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